Montag, 10. September 2012

Nervös...?

Zur Zeit geht es mir gut.

Die Zahn-OP habe ich ohne größere Probleme überstanden. Die Nachwirkungen der Narkose verschwanden nach zwei Tagen und mir wurde nicht mehr schlecht. Die Schmerzen hielten sich zum Glück ebenfalls in Grenzen und auch die Antibiotika erfüllten ihren Zweck ohne schlimme Nebenwirkungen. Die paar Tage auf der Station waren sogar ganz unterhaltsam - meine Zimmernachbarinnen waren in meinem Alter und wir munterten uns gegenseitig auf. Da wir alle am gleichen Tag unsere OPs hatten, lagen wir am Abend jammernd in unseren Betten, bewaffnet mit riesigen Eisbeuteln für die geschwollenen Wangen - und mussten plötzlich über die absurde Situation lachen. Ich fühlte mich ans Ferienlager erinnert. Dann tat wieder irgendwas weh und wir jammerten weiter.

Aber jetzt geht es mir ja gut. Fast als wäre ich gesund. Nur ein bisschen müde nach zehn Minuten Fußweg. Nur ein bisschen k.o, aber gesund. Nur ein bisschen frustriert darüber, dass mir verdächtig viele Haare ausfallen. Vielleicht kann mir der Friseur da helfen, es könnte auch am psychischen Stress liegen...

Fast gesund bin ich. Ich werde oft gefragt, ob ich nervös sei. Oder ob ich friere. Meine Hände zittern ab und zu recht stark - besonders bei feinmotorischen Aufgaben wie eine Pinzette halten oder einen kleinen Schraubverschluss öffnen oder Kleingeld aus dem Portemonnaie suchen. Letzteres ist besonders charmant an der Supermarktkasse, wenn hinter einem die anderen Kunden warten, dass der vermeintliche Junkie seine letzten Cents zusammengekratzt hat. Ich würde vermutlich das gleiche über mich denken - die vielen blauen Flecken, die Einstiche an den Armen... Zum Glück haben die Berliner sowieso alles schon gesehen, die sagen da nichts.
Das Zittern ist wohl auch ein Symptom der hepatischen Enzephalopathie, aber ich versuche, mich deswegen nicht verrückt zu machen. Bin nur ein bisschen nervös. Und mir ist kalt.

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